SiteCatalyst unterscheidet grundsätzlich zwischen traffic variables und conversion variables. Beide werden benutzt, wenn man Metriken segmentieren will, man schreibt dazu üblicherweise Werte in die Variablen, und SiteCatalyst zählt diese Werte.
Warum gibt es zwei verschiedene Typen von Variablen? Zwei Gründe:
- benutzt man unterschiedliche Metriken. Page Views, Visits und Visitors kann man mit traffic variables segmentieren. Umsatz, Bestellungen, Anzahl der Produkte aber auch z.B. Newsletteranmeldungen oder Logins (alle success events) segmentiert man mit conversion variables.
- sind conversion variables persistent, d.h. ein einmal in die Variable geschriebener Wert kann auch zu einem späteren Zeitpunkt noch aktuell sein.
Um den zweiten Punkt soll es heute gehen, die „persistence“ oder „expiry“.
Persistence & Expiry
Den Unterschied erklärt man am besten anhand zweier Beispiele.
Im Artikel über die traffic variables haben wir als Beispiel eine prop angeführt, die auf jeder Seite der Website die Sprache der Seite trackt, also z.B. „de“ oder „en“. Dieser Wert ist nur für die aktuell angezeigte Seite relevant, denn der Besucher könnte ja durchaus mit dem nächsten Klick zu einer anderen Sprache wechseln. Wir nennen das „props sind nicht persistent“.
Bei den conversion variables ist das anders: Angenommen auf meiner Landingpage habe ich zwei Banner, die jeweils auf das gleiche Produkt verweisen. Das eine mag oben quer über die Seite angezeigt werden, das andere vielleicht rechts irgendwo. Wenn jetzt die Besucherin eines der Banner klickt, schreiben wir den Namen des Banners (oder eine ID) in eine eVar. Später dann, wenn die Besucherin das Produkt in den Warenkorb legt und wir den „scAdd“ success event senden, erinnert sich SiteCatalyst, welcher Wert in der eVar steht und ordnet den Event diesem Wert zu. Wir sagen „eVars sind persistent“.
Im zweiten Beispiel kann ich mir in SiteCatalyst einen Report abrufen für die eVar und mit „Cart Add“ als Metrik. Ich würde dann sehen, welches der Banner öfter dazu führt, daß meine Kunden das Produkt wirklich in den Warenkorb legen. Und natürlich funktioniert das auch mit anderen Events, z.B. „Checkout“ oder natürlich dem eigentlichen Kauf und Umsatz.
Und wie lange bleibt der Wert persistent?
Eine gute Frage!
Die Antwort: Das läßt sich individuell für jede eVar einstellen, und zwar in SiteCatalyst in der Admin Konsole.
Die interessante Option hier ist „Expire After“. Mögliche Einstellungen sind z.B.- Visit – Die eVar behält den Wert, bis der Visit vorüber ist. Sinnvoll für z.B. eine „Source Marketing Channel“ eVar, in der für den aktuellen Visit gespeichert wäre, wo die Besucherin ursprünglich her kam.
- Minute, Hour, Day, Week, Quarter, Year – Der Wert bleibt eine Zeiteinheit lang stehen, also z.B. einen Tag lang.
- Purchase – Der Wert bleibt bestehen bis der Besucher etwas gekauft hat. Sehr beliebt auf Shopping Websites.
- Never – Der Wert wird nicht gelöscht. Siehe Anmerkung
- eventX – Die Variable wird gelöscht, wenn ein success event registriert wird. Das kann ein beliebiger Event sein, z.B. Newsletteranmeldung oder eine Suche.
- Custom – Man kann angeben, nach wieviel Tagen die Variable gelöscht werden soll.
Anmerkung: SiteCatalyst trackt Besucher, indem es eine ‚visitor ID‘ zuweist und diese in einem Cookie speichert. Der Wert einer eVar wird in SiteCatalyst im Backend gespeichert und über die visitor ID zugeordnet. Das bedeutet: Wenn ein Benutzer seine Cookies löscht, ist er für SiteCatalyst ein neuer Benutzer und alle eVars sind für ihn leer.
Gemeinsam mit der im letzten Artikel beschriebenen „Allocation“ (first, last oder linear) ergibt sich eine bemerkenswerte Flexibilität, die wir in Zukunft hin und wieder aufgreifen und mit konkreten Beispielen und Tips verfeinern werden.
Pingback: Einkaufen mit props und eVars | Webanalyse auf Deutsch
Pingback: Mehr über eVars | Webanalyse auf Deutsch
Pingback: Die 2 Nutzen des Herrn Prop | Webanalyse auf Deutsch