Analytics „Fall Release“ – Die Neuigkeiten im Überblick

Von | 7. November 2017

Ich bin der erste hier, der zugibt, nicht mehr genügend Zeit zu haben. Das ist sicher ein selbstgemachtes Problem, schon klar, aber es ist auch ein grassierendes.

Besonders wenig Zeit hat der arbeitende Mensch, sich die Release Notes für ein schon lang bekanntes, oft genutztes und gut verstandenes Tool anzusehen. Wozu auch? Ich kenn‘ das ja schon!

Von wegen!

Bei mir persönlich ist es immer wieder Analysis Workspace. Meine Kollegen in Basel ziehen ganz locker Kreise um mich, während ich irgendwelche Sachen hin und her schiebe und mich freue, wie dynamisch das alles ist.

Bin mir sicher, jeder hat mindestens einen solchen blinden Fleck.

Da aber eine Sammlung von blinden Flecken auch mal zu gross werden kann, möchte ich wenigstens dazu ermutigen, sich ein paar der Neuerungen im Fall Release mal anzusehen. Die sind nämlich teilweise ziemlich grossartig.

„Context-Aware Sessionization“ – Visits – Länge und Anfang

Wer mit Virtual Report Suites arbeitet, hat seit Oktober die Möglichkeit, für sich selber und pro Report Suite zu bestimmen, was eigentlich so ein „Visit“ genau sein soll. Dazu gibt es 3 Einstellungen, 2 davon für Mobile Apps, die über das SDK getrackt werden:

  1. „Visit Timeout“ — man kann hier einstellen, nach wieviel Minuten Untätigkeit ein Visit vorbei sein soll (muss also nicht mehr unbedingt den Industriestandard „30 Minuten“ akzeptieren).
  2. „Prevent Background Hits from starting a new Visit“ — Das SDK zählt einige Hits als „background hits“, wenn man das will. Diese Hits werden nur dann zu einem Visits gezählt, wenn davor, oder danach, aber innerhalb des Timeout auch noch „normales Tracking“ kam.
  3. „Start a New Visit upon each App Launch“ — Eine App kann jetzt, vollkommen unabhängig davon, wann die letzte Interaktion war, beim Start einfach einen neuen Visit einläuten, wenn man das will. Höchst praktisch!

Das ganze funktioniert im Workspace, und es ist ein recht radikaler Bruch mit einem der fundamentalen Axiome in unserem Metier. Bin sehr gespannt, was das für Auswirkungen haben wird.

„Virtual Report Suite Component Curation“

Im Workspace gibt es schon etwas länger die „Curation“, die es erlaubt, bei der Weitergabe relativ genau festzulegen, was man weitergeben möchte.

Das gibt es jetzt auch für VRS, und man kann sogar die Elemente umbenennen.

Für mich ist das Feature ein Killer. Ich erhoffe mir davon, das jeder einzelne Analyticsadmin den Königsweg für seine Mitarbeiter finden kann, zwischen der notwendigen Komplexität und der wichtigen Einfachheit.

Es führt quasi das, was ich oft mit dem Menü empfohlen habe, ein paar Stufen weiter in die richtige Richtung.

Nutzt das!

„Full dimensions & events in segment drop zone“

Wie hört sich das nur an? Gemeint ist, dass man jetzt auch Events (aber keine Calculated Events!) und Dimensionen in eine „segment drop zone“, also eine von den Bereichen ziehen kann, in die sonst Segmente gelegt werden. Workspace baut dann einfach ein „exists“ Segment passend zu dem, was gezogen wurde.

Das hat mir persönlich bereits mehrere Stunden Arbeit abgenommen, allein auf einem Projekt in der letzten Woche.

Dass in der Liste der Elemente ganz links jetzt auch bei den Events die Nummern dabei stehen, hilft auch ungemein.

„Contribution Analysis Tokens“

Anomaly Detection und Contribution Analysis gehören zu einer Initiative, die Product Manager John Bates bei einem Summit vor ein paar Jahren mal „Analyst in a box“ genannt hatte, und die man Mode-konform heute unter „AI und ML“ einordnen könnte.

Super hilfreich, aber je nach Vertrag eingeschränkt auf nur 3 Dimensionen.

Ab jetzt gibt es für alle, die überhaupt Contribution Analysis dabeihaben, eine Anzahl von „full CA“ pro Monat, also Contribution Analysis auf allen Dimensionen.

Die Anzahl hängt vom Vertragsvolumen ab, und Admins können einschränken, wer die verbraten darf, und wer nicht.

Das ist natürlich als Appetitmacher gedacht, aber wenn man es nur ab und an mal braucht schon nützlich.

„Map Visualization“

Die Map ist eine neue Darstellung im Workspace.

Die Daten in der Map basieren entweder auf explizit getrackten Lat/Lon Daten (bei Mobile Apps mit SDK), oder auf den aus der IP zurückaufgelösten Geodaten.

Die Map kann Events dann als Kreise darstellen oder als Heatmap, und man kann zoomen, scrollen, und so weiter.

Schön.

Für den Novemberrelease ist geplant, dass die Map dann auch in PDF Exports landen wird.

„UI Improvements“

Sicher nicht weltbewegend sind die Verbesserungen im UI. Ein leerer Workspace hilft jetzt Anfängern wie mir mit ein paar Vorschlägen, und ein leerer Freeform Table zeigt grafisch anschaulich, was man damit eigentlich tun soll.

Simpel ist immer gut, auch wenn Marisa und Till jetzt gerade ihre Augenbrauen hochgezogen haben, weil sie mir nicht glauben, dass ich sowas brauche. Simpel ist trotzdem gut.

Notes

Technische Neuerungen wie „Audience Analytics“ und die Verbesserungen beim „Server Side Forwarding“ habe ich diesmal ausser Acht gelassen. Können wir uns gern später nochmal vornehmen, wenn Interesse besteht.

Ich denke bei solchen, in erster Linie für Integrationen gedachten Features nur immer an die Komplexität, und dass es ohne konkreten Anwendungsfall schwierig sein dürfte, die Sau aus dem Stall zu locken. Sowas ist einfach etwas dröge.

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