Numerical Classifications 2

Von | 26. Juni 2012

Heute soll es um die etwas komplexere und seltener genutzte Möglichkeit gehen, mit SAINT und „Numerical Classifications 2“ einem Report neue Metriken hinzuzufügen.

Was sind Numerical Classifications?

Numerical Classifications dienen dazu, Produkten zusätzliche Werte zuzuordnen, z.B. Kosten.

Um das nochmal ganz klar zu sagen: Mit Numerical Classifications kann man Metriken hinzufügen! Während „normale“ Klassifikationen dazu dienen, Dimensionen in einem Report zusammenzufassen, also das was in jeder Zeile des Reports steht, bringen Numerical Classifications neue Metriken, also Spalten mit Zahlen darin.

Diese Werte können sich auf den Berichtszeitraum beziehen, auf den Umsatz, die Anzahl der Transaktionen oder andere Events.

Hört sich kompliziert an?

Eigentlich ist das weniger kompliziert sondern eher komplex. Die verschiedenen Möglichkeiten, die man mit Numerical Classifications 2 hat, sprengen z.B. den Rahmen eines Blogartikels, weswegen wir uns hier auf ein paar Beispiele konzentrieren werden.

Wie legt man Numerical Classifications 2 an?

Gleich vorweg: Numerical Classifications und Numerical Classifications 2 sind nicht das gleiche! Letztere können mehrere Zeilen pro Wert verdauen und verschiedene Werte für verschiedene Zeiträume.

Und: Numerical Classifications 2 sind zur Zeit noch beta.

Man kann Numerical Classifications 2 auf allen Conversion Variables anlegen. Dazu geht man wie üblich in die Admin Console, wählt eine oder mehrere Report Suites aus und geht dann im Menü zu Edit Settings > Conversion > Conversion Classifications.

Dort wählt man die zu klassifizierende Variable und klickt „Add Classification“. Der Typ ist „Numeric 2 beta“. Den Namen kann man frei wählen. Und dann muß man sich überlegen, ob man eine Zahl, einen Prozentsatz oder eine Währung als Metrik haben möchte.

[Screenshot]

Numerical Classification 2 anlegen

So. Wenn ich jetzt einen Export aus SAINT mache (Radiobutton nicht vergessen!),

[Screenshot]

Numerical Classification 2 exportieren

dann hat meine exportierte Datei 6 (sechs) neue Spalten.

[Screenshot]

Numerical Classification 2 exportierte Spalten

Fangen wir mal mit den einfachen Spalten an:

~Pseudo Kosten
Diese Spalte sollte einen Namen enthalten, also z.B. „Kostenschaetzung_Juni_2012“.
~Pseudo Kosten^~id~
Diese Spalte läßt man leer, wenn man neue Werte einfügt. Bestehende (also exportierte) Klassifizierungen haben hier eine ID stehen, die nicht geändert werden darf.
~Pseudo Kosten^~period~
Start- und Enddatum für diese Zeile. Wie oben schon erwähnt kann man für verschiedene Zeiträume verschiedene Werte angeben. Diese Spalte gibt daher an, für welchen Zeitraum der Wert auf dieser Zeile gelten soll. Beispiel: „2012/01/01 – 2012/12/31“.

Die anderen Spalten sind etwas komplizierter.

Die Spalten „value“, „rate“ und „hinge“ gehören zusammen in dem Sinne daß der Wert in „rate“ und „hinge“ bestimmt, wie genau „value“ sich auswirkt.

~Pseudo Kosten^~value~
Der Wert für diese Zeile. Je nach Typ ist das eine Zahl, ein Prozentsatz oder ein Geldwert. Je nach Eintrag in „rate“ wird der Wert entweder einfach in den Report eingetragen oder multipliziert.
~Pseudo Kosten^~rate~
Der Event, mit dem „value“ multipliziert werden soll, oder „fixed“. Letzteres bedeutet, daß der Wert einfach über den Zeitraum angezeigt wird.
~Pseudo Kosten^~hinge~
Der Event, an dem SiteCatalyst sich orientieren soll, wenn der Bericht heruntergebrochen wird, wenn sich also jemand eine Subrelation ansieht.

Die Dokumentation enthält insgesamt 7 Beispiele, von denen ich hier nur 4 wiedergeben möchte. Das Prinzip sollte damit klar werden, und wer mehr wissen möchte und mit der Dokumentation nicht klar kommt, sage bitte in den Kommentaren Bescheid, dann machen wir noch einen Artikel.

Beispiele

Kosten per Umsatz – rate

Die Anwendung ist wie folgt: Ich weiß daß mich mein Produkt 1 etwa 20% vom Brutto kostet und Produkt 2 etwa 30%. Wie kann ich diese Zahlen in SiteCatalyst anzeigen?

Die zu importierenden Zeilen könnten etwa so aussehen:

Key ~Pseudo Kosten ~Pseudo Kosten^~id~ ~Pseudo Kosten^~value~ ~Pseudo Kosten^~period~ ~Pseudo Kosten^~rate~ ~Pseudo Kosten^~hinge~
Produkt 1 Kosten1_Mai2012_variabel .2 2012/01/05 – 2012/31/05 revenue revenue
Produkt 2 Kosten1_Mai2012_variabel .3 2012/01/05 – 2012/31/05 revenue revenue

Wenn ich diesen Report für Mai ansehe, sieht er etwa so aus:

[Screenshot]

Beispiel: Variable Kosten

Die Spalte „Pseudo Kosten“ enthält hier den „value“ für das Produkt (0.2 für Produkt 1) multipliziert mit dem in „rate“ angegebenen Event (revenue, im Falle Produkt 1 also $76600), also $15320.

Wie genau die Zahlen für Zeiträume vor oder nach Mai 2012 aussehen, hängt davon ab, welche Werte man hochlädt. Im Gegensatz zu den „alten“ Numerical Classifications kann man nämlich für jeden Zeitraum einen anderen Wert eintragen – praktisch wenn sich z.B. Herstellungskosten ändern.

Fixkosten – fixed

Manchmal kann man Kosten nicht am Umsatz festmachen. Eine „limited edition“ Kleinserie z.B. könnte für 10 Produkte $3000 kosten, unabhängig davon ob diese 10 Produkte auch verkauft werden.

Die zu importierenden Zeilen könnten etwa so aussehen:

Key ~Pseudo Kosten ~Pseudo Kosten^~id~ ~Pseudo Kosten^~value~ ~Pseudo Kosten^~period~ ~Pseudo Kosten^~rate~ ~Pseudo Kosten^~hinge~
Produkt 1 Kosten1_Mai2012_fixed 3000 2012/01/05 – 2012/31/05 fixed none
Produkt 2 Kosten1_Mai2012_fixed 2000 2012/01/05 – 2012/31/05 fixed none

Wenn ich diesen Report für Mai ansehe, sieht er etwa so aus:

[Screenshot]

Beispiel: Fixkosten

Wie man sieht wird hier einfach der Wert aus dem Upload angezeigt.

Tip: Man kann für jedes Produkt mehr als eine Zeile hochladen, also insbesondere auch variable und Fixkosten kombinieren, was der Realität schon recht nahekommt.

Sind die Beispiele soweit klar? Dann gehen wir mal einen Schritt weiter und kümmern uns um Subrelations und „hinge“.

Subrelations ohne Werte – hinge none

Dieses Beispiel ist eine Fortsetzung des letzten. In der Tabelle oben steht in der Spalte „hinge“ überall „none“. Das bedeutet nichts anderes als daß die Kosten nicht heruntergebrochen werden sollen.

Das sieht im Report dann so aus:

[Screenshot]

Beispiel: Fixkosten ohne Hinge

Subrelations mit Werten – hinge

Die Spalte „hinge“ ist interessant, wenn man in heruntegebrochenen Reports für jede Zeile auch Werte sehen will, die Kosten also z.B. pro Kampagne aufgeteilt werden sollen. In unserem Beispiel sieht das so aus:

Key ~Pseudo Kosten ~Pseudo Kosten^~id~ ~Pseudo Kosten^~value~ ~Pseudo Kosten^~period~ ~Pseudo Kosten^~rate~ ~Pseudo Kosten^~hinge~
Produkt 1 Kosten1_Mai2012_fixed 3000 2012/01/05 – 2012/31/05 fixed event 24
Produkt 2 Kosten1_Mai2012_fixed 2000 2012/01/05 – 2012/31/05 fixed event 24

Daraus wird dann der folgende Report:

[Screenshot]

Beispiel: Fixkosten mit Hinge

Interessant ist, daß man für „rate“ und „hinge“ nicht nur „revenue“ benutzen kann sondern im Grunde jeden Success Event. Die Dokumentation enthält eine Liste, an der man die genaue Syntax ablesen kann.

Als Beispiel sei hier nur ein „Brochure Request“ angeführt, in unserem Fall ist das event24. Da ich weiß, daß ich pro Broschüre EUR36.60 ausgegeben habe für Herstellung und Versand ist es sinnvoll, die Kosten pro versendeter Broschüre anzugeben. Die Tabelle sähe dann so aus:

Key ~Pseudo Kosten ~Pseudo Kosten^~id~ ~Pseudo Kosten^~value~ ~Pseudo Kosten^~period~ ~Pseudo Kosten^~rate~ ~Pseudo Kosten^~hinge~
Broschüre 1 Kosten1_Mai2012_variabel 36.60 2012/01/05 – 2012/31/05 event 24 event 24

2 Gedanken zu „Numerical Classifications 2

  1. Frank Räther

    Hallo Jan,
    Deine Tabellen sind leider bei allen Browsern, die ich hier habe, hinten abgeschnitten.
    (~PS… KOS…20…) Kannst Du die als Grafik einbinden?
    Grüße aus Bahrenfeld, Frank

    Antworten

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