s.products – Produkte tracken

Von | 8. März 2012

Ein Großteil der Websites existiert einzig und allein zu dem Zweck Waren zum Kauf anzubieten. Vom Einmannbetrieb bis zu Amazon gibt es Retailsites in allen Größen, Formen und Farben.

Aus Sicht der Webanalyse sind Retailsites eine angenehme Erscheinung. Der Zweck der Site ist der Umsatz und der läßt sich einfach tracken. Selbst wenn man noch einen Schritt weiter geht und statt des Umsatzes auf den eigentlichen Gewinn optimieren und Rückläufer berücksichtigen möchte, kann man das noch halbwegs einfach realisieren, Stichwort Transaction ID.

Wichtiger noch: Alle Beteiligten sind sich einig, was Sinn und Zweck der Website ist. Man kann Veränderungen danach beurteilen, ob sie Auswirkungen auf den Umsatz haben. Man muß nicht lange darüber diskutieren, ob die Anzahl der Visits ein guter KPI ist oder nicht. Und man hat weniger Reibungsverlust zwischen Analyst, Marketing und Chefetage, da alle nach der gleichen Zahl messen.

s.products

Die products Variable dient dazu, die SKU oder Produkt IDs eines oder mehrerer Produkte zu erfassen.

Das kann an verschiedenen Stellen geschehen, z.B. wenn sich eine Besucherin eine Produktseite ansieht, ein Produkt in den Warenkorb legt, den Warenkorb ansieht, zum Checkout klickt oder die Transaktion abschließt und ein oder mehr Produkte kauft.

Wenn ein Produkt zum Warenkorb hinzugefügt wird könnte das Tracking so aussehen:

s.products=";kshz01";
s.events="scAdd";

Weil man mit der products Variable eine ganze Menge Anwendungsfälle abdecken kann ist die Syntax etwas aufwändiger als bei anderen Variablen. Auch die Success Events haben teilweise andere Auswirkungen als man meinen könnte.

Die volle Syntax für die products Variable mit einem Produkt sieht so aus:

s.products="cat1ID;prod1ID;1;5.99;event2=2.5;evar5=xl,cat2ID;prod2ID;2;12;evar5=l"

Alle Teile sind optional!

  • catID, Kategorie – spezifiziert die Kategorie für das Produkt, oder die Kategorie ID. In praktisch allen Implementierungen seit einigen Jahren wird die Kategorie anders getrackt, dieser Wert ist also normalerweise leer, d.h. der Wert in products beginnt mit einem „;“.
  • prodID, Produkt – spezifiziert das Produkt oder besser eine SKU oder Produkt ID. Mittels SAINT kann man das später lesbar machen.
  • Anzahl – gibt an, wieviele Einheiten dieses Produktes gekauft wurden. Dieser Parameter wird nur benutzt, wenn zugleich der „purchase“ Success Event gesendet wird.
  • Preis oder Umsatz – der Gesamtumsatz für das Produkt. Im Beispiel oben kostet prod1ID 5.99, während prod2ID 6 kostet. Da aber 2 davon gekauft wurden, steht hier 12. Auch dieser Wert wird nur benutzt, wenn zugleich „purchase“ gesendet wird.
  • Incrementors – Incrementor Events benutzt man um zusätzliche Metriken zu tracken, z.B. Versandkosten. Darauf kommen wir auch noch zurück.
  • Merchandising eVars – ebenfalls ein Thema, das wir noch gesondert betrachten werden. Hier sei nur gesagt, daß Merchandising eVars benutzt werden können, wenn man wie im Beispiel einzelnen Produkten Werte zuweisen will wie z.B. hier die Größe.

Wichtig!

  1. Die products Variable ist in SiteCatalyst 14 fully subrelated.
  2. Die products Variable ist eine conversion variable wie die eVars, allerdings mit einer Ausnahme: sie ist nicht persistent. Allocation oder Expiration spielen hier also keine Rolle.
  3. SiteCatalyst kennt eine Reihe vordefinierter Success Events, die zusammen mit der products Variable genutzt werden:
    • prodView oder Product View – wird üblicherweise benutzt, wenn ein Besucher sich eine Produktübersichtsseite ansieht.
    • scOpen oder Carts – wird normalerweise gesendet, wenn das erste Produkt im Warenkorb landet, der Warenkorb also quasi geöffnet wird. Viele Kunden senden diesen Event nicht.
    • scAdd oder Cart Adds – wird gesendet, wenn ein Produkt in den Warenkorb gelegt wird.
    • scRemove oder Cart Removes – kann man senden, wenn der Besucher ein Produkt aus dem Warenkorb entfernt. Das tun nur wenige Kunden.
    • scCheckout oder Checkouts – sendet man, wenn der Besucher den Checkout Prozeß beginnt.
    • purchase oder Orders, Units und Revenue – benutzt man wenn der Besucher gezahlt hat, also auf der „Vielen Dank!“ Seite.

    Wenn man Daten in die products Variable schreibt aber keinen Success Event spezifiziert, nimmt das System automatisch „prodView“, also einen Product View.

  4. Die prodView Metrik ist nur in den Products Reports zu sehen! Wer diese
    Metrik auch in anderen Reports benutzen möchte, muß einen anderen Success Event zusätzlich senden, also z.B. s.events=“prodView,event2″. Das kann man sehr schön in der doPlugins Funktion tun.

Notizen

Die products Variable war in SiteCatalyst 14 die einzige Conversion Variable die mehr als einen Wert akzeptieren konnte. Auf der Traffic Seite gab es ja schon immer list props, aber wer andere Metriken als Page Views segmentieren wollte, tat das generell mithilfe der products Variable.

Ein Beispiel wären interne Kampagnen: Auf meiner Homepage finden sich drei Bereiche, in denen rotierend interne Kampagnen angezeigt werden. Wenn ein Besucher die Seite ansieht, möchte ich Impressions tracken und später Klicks auf die Banner.

Dafür benutz(t)en viele Kunden in SiteCatalyst 14 die products Variable. Mit SiteCatalyst 15 hat sich die Lage geändert, hier gibt es jetzt 3 dedizierte sogenannte list vars für genau diese Anwendungsfälle.

2 Gedanken zu „s.products – Produkte tracken

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